Dienstag, 13. Dezember 2011

Aktuelle wirtschaftliche Situation in den USA

Die Anzeichen für ein nahes Ende der Rezession in den USA mehren sich.
Die US- Volkswirtschaft ist im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet nur
noch um ein Prozent geschrumpft. Die meisten Analysten waren von einem
deutlicheren Minus des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 1.5 Prozent ausgegangen.
Konjunkturparameter
Der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed meldete, dass sich die Wirtschaft stabilisiere. Auch bei den Ausgaben der Konsumenten, von denen die
US Wirtschaft zu 70% abhängt, gibt es Zeichen der Stabilisierung.
Der an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe stieg im August von 48.9 auf 52.9 Punkte
und signalisierte damit einen Ausbau der Produktion. Das teilte das Institut
für Supply Management (ISM) mit.
Industrieproduktion
Nach der längsten Rezession der Nachkriegszeit stehen die Zeichen für die
US Industrie wieder auf Wachstum. Vor allem die von der Abwrackprämie
gestützte Automobilindustrie erholt sich derzeit kräftig. Experten rechnen
damit, dass die amerikanische Industrie im dritten Quartal wieder wächst.
Handelsbilanzdefizit
Das Handelsbilanzdefizit hat im Juli den stärksten prozentualen Anstieg seit
mehr als zehn Jahren verzeichnet, wobei steigende Ölimporte für eine Rekordzunahme bei den Einfuhren sorgten. Es ist davon auszugehen, dass der
Außenhandel die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) belasten
wird.
Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosigkeit steigt weiter an. Laut den neusten Zahlen des Bureau
of Labor Statistics stieg die Arbeitslosenquote im August 2009 im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf ein neues 25-JahresRekordhoch von 9,7% an. Damit waren insgesamt 14,9 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Die meisten Jobverluste waren in der Baubranche (65.000) und in den Produktionsbetrieben (63.000) zu verzeichnen. Die
Gesundheitsbranche konnte hingegen Jobzuwächse melden. Seit Beginn des
wirtschaftlichen Abschwungs im Dezember 2007 stieg die Zahl der Arbeitslosen um insgesamt 7,4 Millionen an.
Haushaltslage
Für das September endende Haushaltsjahr erwartet der Chef des OMB (Office of Management and Budget) ein Defizit von 1.58 Billionen Dollar. Die Seite
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Annahmen gingen bisher von 1.84 Billionen Dollar aus. Für die weitere Unterstützung von Finanzinstituten werden voraussichtlich rund 250 Mio. Dollar weniger als veranschlagt benötigt, so die Projektion aus dem Weißen
Haus. Die Budgetlage bleibt in jedem Fall angespannt.
US-Konjunkturpaket American Recovery and Reinvestment Act (ARRA)
Das Konjunkturpaket der US Regierung umfasst Ausgaben in Höhe von
800 Mrd. Dollar bis 2019. Der größte Posten des ARRA von knapp 290
Mrd. Euro entfällt auf Steuererleichterungen für private Haushalte. Ein Drittel der Finanzmittel ist für zukunftsweisende Investitionsprogramme reserviert. Aus deutscher Sicht sind die Ausgaben für den Energiesektor besonders interessant, die sich auf mehr als 60 Mrd. Dollar summieren. 30 Mrd.
Dollar sollen in die Förderung Erneuerbarer Energien fließen. Mit weiteren
23 Mrd. Dollar wird der Energiesektor modernisiert, unter anderem das
Stromnetz. Des Weiteren wurden brachenübergreifende Hilfsprogramme für
Unternehmen verabschiedet: Diese enthalten Steuererleichterungen für Unternehmen von insgesamt 17 Mrd. Dollar, Sonderabschreibungen sowie
Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen.
Hilfsprogramme für den Finanzsektor
Das US-Finanzministerium, die US Notenbank und die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) haben den Finanz- und Bankensektor bislang
mit Krediten, Garantien, Beteiligungskapital etc. in Höhe von 1.9 Billionen
Dollar unterstützt. Nun will die US-Regierung die Hilfen für den Bankensektor zurückfahren. Da sich die Lage zunehmend stabilisiere, seien einige
Maßnahmen nicht mehr erforderlich. Er erwarte die Rückzahlung von 50
Milliarden Dollar an Notkrediten in den nächsten 18 Monaten.
Leitzins
Der US- Leitzins bleibt unverändert auf seinem historischen Tiefstand. Die
Zinsspanne für Tagesgeld zwischen Null und 0,25 Prozent war von der Fed
Mitte Dezember 2008 beschlossen worden

Wirtschaftliche Situation in Europa

Der ifo Indikator, der das Wirtschaftsklima im Euroraum bewertet, konnte im vierten Quartal leicht zulegen. Damit liegt er nur noch geringfügig unter seinem langfristigen Durchschnitt. Die aktuelle wirtschaftliche Situation wurde deutlich günstiger bewertet als im dritten Quartal 2010.

Zwar blieben die Erwartungen für die nächsten sechs Monate leicht unter den Prognosen, sie konnten aber weiterhin eine positive Grundtendenz vermitteln. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich erhoffen, dass die konjunkturelle Erholung im Euroraum in den nächsten sechs Monaten fortgesetzt wird, wenn auch in geringerem Tempo als bisher.

Schaut man sich die europäischen Nachbarn an, so findet man dort derzeit sehr unterschiedliche Einschätzungen. Während Deutschland, Österreich und Luxemburg als besonders günstig gelten, werden Belgien, die Slowakei und Finnland zumindest als zufriedenstellend beurteilt. Frankreich und Italien müssen sich auf schwierige Monate einstellen, während die wirtschaftliche Situation in Griechenland, Irland, Spanien und Portugal als schlecht eingestuft wird. Die Erwartungen fallen für die kommenden sechs Monate bis auf Portugal in allen Ländern des Euroraums positiv aus, sind jedoch nicht mehr

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im September 2011 [1]

Die deutsche Wirtschaft ist auf einen flacheren Wachstumspfad eingeschwenkt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal nur leicht um 0,1 % [2]. Dennoch ist die konjunkturelle Grundtendenz der deutschen Wirtschaft stärker einzuschätzen, als in diesem geringen Anstieg zum Ausdruck kommt. Der Aufschwung in Deutschland ist mittlerweile auch gut binnenwirtschaftlich verankert.

Die Weltkonjunktur hat einen Gang zurückgeschaltet. Die konjunkturelle Erholung in den USA und Japan kommt kaum voran. Als Reaktion auf Überhitzungserscheinungen haben wichtige Schwellenländer ihre Geldpolitik gestrafft. Hochverschuldete Länder mit gravierenden Haushaltsproblemen haben schwere strukturelle Anpassungsprozesse zu bewältigen und werden kaum Konjunkturimpulse für die deutsche Wirtschaft geben können. Die konjunkturellen Risiken haben sich damit erhöht. Die weltweit gestiegene Unsicherheit zeigt sich nicht zuletzt in einer hohen Volatilität der Finanzmärkte.
Für die schwache Entwicklung im 2. Quartal spielten neben der gedämpfteren weltwirtschaftlichen Entwicklung diverse vorübergehende Sondereffekte eine Rolle. Die außenwirtschaftlichen Impulse wurden auch durch die im Zuge der Energiewende veränderten Ex- und Importe von Strom gedämpft. So gingen die deutschen Stromexporte im 2. Vierteljahr im Vorjahresvergleich nach Verbandsangaben deutlich zurück, während die Importe markant anzogen. Bei den Bauinvestitionen kam es nach den Nachholeffekten im ersten Quartal zur erwarteten Normalisierung. Darüber hinaus übten sich die Verbraucher angesichts steigender Energiepreise sowie einer Verunsicherung durch die EHEC-Epidemie und die Staatsschuldenkrise in Kaufzurückhaltung. Wachstumsbeiträge kamen jedoch weiterhin aus dem Inland durch Investitionen in Ausrüstungen und durch vermehrten Vorratsaufbau.
Die Industrieproduktion blieb auch zu Beginn des zweiten Halbjahres expansiv und Träger des Aufschwungs. Der starke Anstieg im Juli von 4,5 % wurde durch die späte Lage der Ferien begünstigt. Die Auftragseingänge in der Industrie blieben trotz Rückgangs im Juli und bei stark schwankenden Großaufträgen in der Tendenz aufwärts gerichtet. Insgesamt schwächte sich allerdings die Dynamik der Auftragseingänge ab. Gleichzeitig wurde auch die Stimmung in der Wirtschaft merklich gedämpfter, sie blieb aber per saldo positiv. Vom Außenhandel sind im weiteren Jahresverlauf Impulse zu erwarten. Sie dürften aber angesichts eines moderateren Wachstums der Weltwirtschaft überschaubar bleiben. Am Arbeitsmarkt setzten sich die Besserungstendenzen zuletzt leicht gedämpft fort. Die Nachfrage nach Arbeitskräften blieb weiterhin hoch. Die privaten Konsumausgaben dürften daher im zweiten Halbjahr wieder zum Wachstum beitragen.

Für eine positive Konjunkturentwicklung im zweiten Halbjahr und darüber hinaus ist entscheidend, das Vertrauen von Konsumenten und Investoren in solide Staatsfinanzen zurück zu gewinnen bzw. zu erhalten. Die Bundesregierung setzt mit der Vorlage ihres Haushaltsentwurfs 2012 und der mittelfristigen Finanzplanung bis 2015 ihren Konsolidierungskurs konsequent fort. Sie stärkt so die langfristigen Wachstumsgrundlagen. Forderungen nach neuen schuldenfinanzierten Programmen, wie sie zum Teil international erhoben werden, sind vor dem Hintergrund der aktuellen Vertrauenskrise in vielen Schuldnerländern kontraproduktiv.
Hinweis:
Eine ausführliche Darstellung und Kommentierung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung wird in der Oktober-Ausgabe des Monatsberichts "Schlaglichter der Wirtschaftspolitik" veröffentlicht. Die aktuelle Ausgabe wird voraussichtlich Mitte der 38. Kalenderwoche auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zu finden sein.
[1] In diesem Bericht werden statistische Daten verwendet, die bis zum 8. September 2011 vorlagen.
[2] Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um Veränderungsraten gegenüber der jeweiligen Vorperiode auf Basis preis-, kalender- und nach dem Verfahren Census X-12-ARIMA saisonbereinigter Angaben.

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